Gevatter Tod - nach den Brüdern Grimm

Ein Figuren- und Maskentheater mit Christel Johanna Witte

Eine faszinierende Stunde war es, in der das bekannte Märchen der Gebrüder Grimm auf eine ganz eigene Art und Weise „erzählt" wurde. Mit selbst hergestellten Figuren und Masken, schlüpfte Christel Johanna Witte in alle Rollen und Figuren und konnte das Publikum so fesseln, dass man eine Stecknadel hätte fallen hören.

Ein recht harmlos und lieb aussehender Tod tanzt um die Menschen und spielt mit ihnen, genauso wie der berühmte Arzt sich müht, den König und später die Königstochter aus den Armen des Todes zu entreißen. Doch der Tod holt ihn dann selbst und zeigt ihm sein erlöschendes Lebenslicht. Und auf die Frage des Arztes, ob man nicht ein neues Lebenslicht anzünden könnte, endet das Märchen und die Vorstellung mit dem Satz: „Nein, das geht nicht!" Diese Aussage steht als Gegenpol zu einem Satz am Anfang: „Wer den Tod zum Freunde hat, der braucht das Leben nicht zu fürchten."

Das Märchen, in Verbindung mit der Kunst und dem Ausdruck von Frau Witte, erschließt eine Tiefe und reife Lebensweisheit, die nachhaltig beeindruckt.

Dazu wurde in ganz einmaliger Weise das Märchen unterbrochen mit alten Kinderliedern und Versen, die mit einer anderen Art von Masken von Frau Witte vorgetragen und gesungen wurden.

Nicht unerwähnt bleiben muss, dass erst mit Reinhard Hofmann, der im dunklen Hintergrund sitzt, aber seine Partnerin auf der Bühne in das richtige Licht setzt, der Abend vollends zu einem Höhepunkt wurde.