Märchen und Geschichten - ein märchenhafter Abend mit Odile Néri-Kaiser

Ca. 40 Menschen hatten sich im Keller der Friedenskirche Ludwigsburg eingefunden, um sich mit Frau Néri-Kaiser in die Welt der Märchen und Geschichten aufzumachen.

„Wir können den Tod nicht einfach so annehmen. Deswegen sind Geschichten um ihn entstanden, um über diesen Schmerz sprechen zu können.“, so begann Frau Néri-Kaiser den Abend, um gleich mit einem beeindruckenden Märchen um einen weißen Vogel, der vom Jäger getroffen und getötet wird, die Zuhörer zu fesseln.

Die Märchen aus ganz verschiedenen Ländern und Kulturen sprachen für sich alleine, zumal sie faszinierend vorgetragen wurden. Und zugleich bleiben markante Sätze aus ihnen hängen und wirken nach, so z.B. aus Afrika: „Früher hatte der Tod ein Gesicht. Jeder kannte ihn und wusste, wann er kommt - das war früher. … Gott machte den Tod unsichtbar. Seither weiß niemand, wie der Tod aussieht. Niemand weiß, zu wem er kommt, und niemand weiß, wann er kommt.“

Auch die Frage der Menschen, was nach dem Tod kommt, wird in Märchen verarbeitet. Und so wissen die Indianer in ihren Geschichten, „ … und diese Insel gibt es, - sagen die Indianer.“

Und in China ist es klar, dass der Tod nur ein Übergang ist. „ …der Weg ging weiter. Unsichtbar für die Menschen. Aber der Weg ging weiter. Und Gott freute sich schon auf ihn. …“

So beendete Frau Néri-Kaiser den Abend nach 1 ½ Stunden höchster Erzählkunst mit den Worten: „Bilder sind die Sprache der Herzen. Mögen sie unser Geheimnis bleiben.“