Der letzte Wunsch und die Fahrt zum früheren Zuhause
Seit acht Jahren ist Klaus bei uns im Ambulanten Hospizdienst als Sterbebegleiter tätig. Über mehrere Monate begleitete er Frau L., die seit mehreren Jahren im Pflegeheim wohnt. Das gegenseitige Vertrauen ist durch viele Besuche und Gespräche zwischen den Beiden gewachsen. Doch Frau L.‘s Kräfte lassen nach, der Rollstuhl ist nun unabdingbar und sie benötigt ständig Sauerstoff um besser atmen zu können. Ihr einziger großer Wunsch: noch einmal ihr Haus sehen zu dürfen, in dem sie so viele Jahrzehnte gelebt hat.
Wie gut, dass sie diesen Wunsch auch Klaus gegenüber erwähnte, denn so konnte veranlasst werden, dass der „ Wünschewagen“ des ASB Frau L. ihren Wunsch erfüllte.
Klaus hat sie auf und während der Fahrt unterstützt und begleitet.
Als der Wünschewagen vor dem Haus vorfuhr war die Wiedersehensfreude zwischen den früheren Nachbarn und Frau L. riesengroß. Schnell sprach es sich herum, dass Frau L. da sei und viele kamen um sie zu begrüßen auf die Strasse. Da wurde gelacht, erzählt, Erinnerungen ausgetauscht, … und ja, da waren auch ein paar Tränen zu sehen, als Frau L. sagte, dass sie gerne noch in ihrem alten Haus wohnen würde.
Nicht nur, dass der Wunsch erfüllt wurde, sondern es wurden die vielen Mitmenschen von früher getroffen und gesprochen. Dies wurde viel wichtiger als das eigene Haus zu sehen!
Bevor Frau L. wieder zurück ins Heim gefahren wurde, gab es unweit der früheren Heimat ein Stopp in der Eisdiele. Dort stärkten sich Frau L., Klaus und das Team vom Wünschewagen. Frau L. war glücklich und sehr dankbar für diese besonderen Momente und wird diesen Tag bestimmt nicht vergessen haben - so wie Klaus, die Nachbarn von früher und das Team des Wagens auch nicht.